KW 13.16 – Weekly Blockchainers Recap

Brave Browser mit Bitcoin Wallet  Diese Woche bin ich an einem Artikel zu einem neuen Browser hängen geblieben – Brave. Erst einmal ist Brave nur in neuer Browser mit dem ich geschützt im Netz Surfen kann. In Zukunft soll der tapfere Browser ein Bitcoin Wallet für Micropayments enthalten. Hier wird die Geschichte interessant, die Kombination von Browser und Wallet kann bedeutend für das Internet of Money werden. Bei meinen ersten Tests machte der Browser einen guten Eindruck, ich bin auf keinerlei Probleme gestoßen. Solidity im Visual Studio Die Ethereum Sprache Solidity für Smart Contacts wurde in die Microsoft Visual Studio Entwicklungsumgebung integriert. Es unterstützt die Strategie von Microsoft Azure Cloud Services für Ethereum zu verkaufen.   Zum 1. April gab es noch 2 schöne Blockchain Geschichten 😉 Die RWE benutzen den überflüssigen Strom zum Minen. Bottrop wird somit zum Bitcoin Mining Zentrum. Ethereum und R3 bringen zusammen eine Crypto-Währung raus. Bitte einmal an die Vereinbarung heran zoomen.

KW 11.16 – Weekly Blockchainers Recap

Die Revolution frisst ihre Kinder Diese Woche sind mir zwei Artikel besonders aufgefallen, die beide zu dem alten Zitat von Pierre Vergniaud aus den Zeiten der französischen Revolution passen. Zu einem Teil des aktuellen PWC Reports passt die Überschrift: While Fintech Disrupts Banks, the Blockchain Disrupts Fintech. Des weiteren gab es verschiedene Presseberichte über ein Startup Arcade City, die eine Art Blockchain basierenden Uber Clone raus gebracht haben. Wenn man ein 1/4 Sekunde drüber nachdenkt, vereinfacht es noch mal sehr viel am Uber Geschäftsmodell. Uber beschäftigt sich mit den Abrechnungen der Kunden und Fahrer, dass wird zum großen Teil hinfällig. Why Latin American economies are turning to bitcoin In dem hier besprochenen Buch Crypto Currencies wird, aus einer persönlichen  Betroffenheit des Autors, ausführlich über die Möglichkeiten des Bitcoins in Ländern ohne stabiles Währungs- und Banksystem diskutiert. Dieses scheint auch für Sir Richard Branson nach einem richtig guten Geschäft zu riechen.

KW 10.16 – Weekly Blockchainers Recap

#EXECFINTECH in Frankfurt Die Woche war das Fintech Klassentreffen in FFM. Auf der Agenda war das Hype Thema Blockchain nur sehr knapp vertreten. Der Gründer von bitbond.com hat einen sehr guten und kurzen Vortrag über die Bitcoin Grundlagen gehalten, anschließend gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema. Parallel gab es viele Fintech Pitches. Aufgefallen sind stratumn, QuantozCoinify und Cashila. Bundesbank  erforscht die Blockchain  Auf die Aktivitäten die chinesische- und russische Zentralbank zur Blockchain haben wir hier schon verwiesen. Die Bundesbank prüft die Technologie mit dem BIS. Schon Anfang 2015 gab es bei der Bundesbank den Tanz um die Blockchain.

KW 09.16 – Weekly Blockchainers Recap

Kampf der Giganten Langsam aber sicher formieren sich die Lager bei den erfolgversprechenden Blockchain-Implementierungen. Während IBM mit Hyperledger einen großen Coup gelandet hat, indem es eine große Anzahl Unterstützer versammelt und sich mit starken Ankündigungen (“IBM will open IBM Garages in Tokyo, Signapore, New York City and London“) bei dem Thema Blockchain positioniert hat, unterstützt Microsoft seit einiger Zeit aktiv das Ethereum-Projekt. War Microsoft zunächst “nur” der bekannteste Unterstützer der Ethereum-Konferenz DEVCON1, steht nun schon seit einiger Zeit die Azure-Lösung für Entwickler (Ethereum Blockchain-as-a-Service, EBaaS) bereit. Realisiert ist die Lösung mit BlockApps STRATO, welches eine Art RAD für Ethereum Smart Contracts im Unternehmensumfeld ist. Auf dieser Plattform ist der von IBM anvisierte Blockchain-as-a-Service heute schon nutzbar. Während Microsoft sich eher auf den Aspekt der Smart Contracts und Ethereum spezialisiert, verfolgt IBM mit Hyperledger die Idee, als Bindeglied zwischen unterschiedliche Blockchains zu fungieren. Man darf gespannt sein, wer hier das Rennen macht. Vielleicht ist aber auch dauerhaft Platz für zwei konkurrierende Blockchain-Technologien, Konkurrenz hat diesen beiden Firmen und ihren Produkten ja auch bisher nicht geschadet. Zentralbanken prüfen die Blockchain Nachdem schon vor längerem bekannt wurde, dass die chinesische Zentralbank einer eignen Blockchain Lösung arbeitet, ziehen jetzt Pressemitteilung über die russische Zentralbank nach. Es ist also nur eine frage der Zeit bis die anderen Zentralbanken nachziehen, inklusive der EZB. Am interessantesten finde ich das Gedankenspiel, wenn die USA selber einen eDollar oder iDollar heraus gibt. Der Dollar ist schon in vielen Ländern die Parallelwährung. Die USA würde ihre politische Macht noch einmal deutlich steigern, wenn die eignen Cryptowährung überall und jederzeit verfügbar ist. Nationalstaaten können den nationalen Devisenverkehr nicht mehr einschränken. Die US Währungspolitik wäre also noch deutlich global durchschlagender als sie es heute schon ist. Ethereum Homestead Release Die für mich wichtigste News der Woche war die kleine aber feine Meldung, dass das Ethereum Homestead Release fertig ist. Homestead wird vermutlich am 14.3. aktiv. Mit Homestead wechselt das Ethereum Netzwerk vom unsicheren Beta-Stadium des Frontier Releases in das erste richtige sichere Release. Damit kann Ethereum als erstes richtiges produktives Smartcontract Netzwerk für Business Anwendungen angesehen werden. Das neue Land ist also jetzt da und Claims können abgesteckt werden. Viel Erfolg beim Goldgraben.

KW 08.16 – Weekly Blockchainers Recap

Bitcoin 0.12 Release Seit dem 23.2. gibt es das neue Bitcoin Core Release, im Link sind die Verbesserung ausgeführt. Bitcoin Skeptiker sehen in der Geschwindigkeit und der Limitierung der Transaktionen immer einen Grund warum das Bitcoin Netzwerk oder die Blockchain Technologie sich nicht komerziell durchsetzt. Ich bin lange genug in er Branche dabei um sagen zu dürfen, dass sich Performanceprobleme in IT Systemen immer mit ausreichend KnowHow lösen lassen. Das aktuelle Release ist ein Schritt in genau diese Richtung. Hyperleger Die IBM Blockchain Marketing Maschine ist gut angelaufen, in diversen Kanälen verkündigen sie was sie mit der Blockchain alles machen werden. Vehicle ist  das Linux Foundation Hyperleger Projekt. Viel zu sehen ist auf der Webseite noch nicht viel. Der IBM ist es aber zuzutrauen, dass etwas entsteht, was der (Berater-) Industrie gefällt. https://www.hyperledger.org  Ich erwarte ein private Blockchain für Smartcontracts nach dem “proof-of-stake” Verfahren. Mich würde es nicht wundern, wenn die Programmierung etwas komplizierter wird. Video am Wochenende Für alle die keine Lust zu lesen haben produziert Amanda ihren Video Blog   “The Daily Decrypt”  http://thedailydecrypt.com . Das Niveau variiert sehr stark, so viele Videos produzieren ist auf jeden Fall viel Arbeit, mal sehen wie lange sie durchhält. Der ein oder andere Interviewpartner kommt aus dem tiefsten Nerdistan.

Book Review – “Cryptocurrency: Wie virtuelles Geld unsere Gesellschaft verändert” von Michael Casey und Paul Vigna

Anfang Februar ist das Buch „The Age of Cryptocurrency“ in der deutschen Übersetzung erschienen. Die Gretchenfrage bei einem Buch mit 400 Seiten ist: Soll ich die Zeit investieren es zu lesen ?

Kurzfassung
Anzugträger: ja
IT Coder: optional
Auf einer Scala von 1 bis 10 bekommt das Buch von mir eine 6.

Langfassung
Die Autoren sind Journalisten, keine Techis. In dem Buch findet man keine wirkliche Beschreibung wie Bitcoin und Blockchain in der Tiefe funktionieren. Die Autoren sind eher der Meinung, dass es nicht notwendig ist die Wirkungsweise eines Ottomotors zu verstehen, wenn man Auto fahren will.

Gut gefallen hat mir die Darstellung, dass jeder, der sich mit den Bitcoins beschäftigt 5 Phasen der der „Kryptoakzeptanz“ durchläuft: Geringschätzung – Skepsis – Neugierde – Verständnis – Akzeptanz. Der Leser wird im Laufe des Buches seine eigene Position wahrnehmen und vermutlich eine Treppenstufe höher steigen.

Anhand von vielen bunten Geschichten, werden sinnvolle Anwendungsgebiete des Bitcoins beschrieben. Bitcoins lösen in vielen Ländern ohne stabiles Banken- und Währungssystem Probleme die es in Deutschland so gar nicht gibt. Was durchaus dazu führen kann, dass man links von anderen Ländern überholt wird. Beispiel China: dort gibt es Unternehmen, deren Unternehmenswert über Blockchains gehandelt werden und die Zentralbank arbeitet an einer eignen Blockchain.
Generell ist das Buch sehr Bitcoin-lastig. Die englische Version des Buchs ist ein Jahr älter, vor dem Hintergrund ist es verständlich das Beispiele für Smartcontract Anwendungen noch weniger konkret behandelt wurden. Ripple oder Ethereum werden am Rande erwähnt.

Im Buch sind persönliche Erfahrungen des Autors verarbeitet, der einige Zeit in Argentinien gelebt hat und selber erfahren musste welche Einschränkungen man in einem bankrotten Land ohne funktionierende Währung unterlegen ist.

Die Autoren holen sehr weit aus. Sie gehen auf die Entstehung des Geldes ein und auf die Fragestellung was Geldscheine wertvoll macht, oder warum Gold einen hohen Wert hat. Wenn man darüber nachdenkt, dass ein Geldschein auch nur ein Schuldschein des Staates ist, relativiert es doch das ein oder andere. Auch war es ein geschickter Kunstgriff von Satoshi bei Bitcoins in Analogie zum Gold das Minen einzuführen.

Des weiteren wird die Bitcoin Historie inklusive der Vorgänger und der Cypherpunk Bewegung beleuchtet, ich fand es spannend anschließend im Bitcoin Blog die Posts von Satoshi nachzulesen. Es erscheint so als wenn Satoshi, oder wie auch immer die Person oder Gruppe heißt, nur geschickt bekannte Ideen neu zusammen geführt hat. Die Zeit war nach dem Crash 2008 einfach reif für ein dezentrales System ohne Banken. Eine Erfindung wie Bitcoin erscheint als eine unausweichliche logische Notwendigkeit.

Den visionäre Schlussteil kann man sich sparen. Hier wagen sich die Autoren nicht, konkrete Prognosen zu treffen. Sie zeigen nur mögliche Szenarien auf.

Wir stehen ganz am Anfang des Umgangs mit dezentralen Anwendungen, Werten und Unternehmen. Man hätte auch die Ingenieure, die die ersten Computer mit Netzwerkkabeln verbanden nach Facebook fragen können. Dabei wollten sie nur, ohne ein Speichermedium von A nach B tragen zu müssen, Dateien kopieren können.

Zusammenfassend kann man sagen, das Buch ist gute amerikanische Unterhaltung, die man auch im halb wachem Zustand, oder am Strand verdauen kann. Faktenorientierte Leser wären mit einer auf 20 Seiten komprimierten Version zufriedener, aber die kann man schlecht für den gleichen Preis verkaufen. Es reiht sich ein in die Reihe der netten Bücher, die in bunten Bildern Wirtschaftsjournalismus betreiben. Die Qualität von „Cybercurrency“ ist nicht vergleichbar mit Christensens „Innovator’s Dilemma“ oder Ries „Lean Startup“. Also liebe Autoren es ist noch Platz ein wirklich gutes Business Buch über Bitcoins und Blockchains zu schreiben, bis dahin lesen wir dieses.

— Andreas Albrecht